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Gianna Hedderich

Mentorin im Mentorenprogramm Geschichte: https://www.geschichte.uni-wuppertal.de/de/studium/mentorenprogramm/das-mentorenteam/detail/hedderich/

 

Raum: MI.14.08
Telefon: 0202 - 439 5082
E-Mail: hedderich[at]uni-wuppertal.de
Anschrift:
Bergische Universität Wuppertal
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Gaußstraße 20
42119 Wuppertal

Forschungsprojekt


 

Zinsen in der Antike – Urkunden zum Zinswesen im griechischen Kulturraum des 6. bis 3. Jahrhunderts v. Chr.

Das Promotionsvorhaben ist in dem wissenschaftlichen Feld der Altertums- sowie Editionswissenschaften angesiedelt. Es widmet sich der Entwicklung des Zinswesens in der Antike und fokussiert dabei die urkundliche Überlieferung in der griechischen Welt vom 6. bis zum 3. Jahrhundert v. Chr. Eine Besonderheit stellt bei diesem Dissertationsprojekt die angestrebte Symbiose zwischen der Bearbeitung einer althistorischen Fragestellung und einer dazugehörigen Edition dar. Diese beiden Bereiche sollen nicht nur durch Querverweise interagieren, sondern ermöglichen dem Benutzer auch einen vertieften Erkenntnisgewinn. Diese Verknüpfung gestattet dem Benutzer neben einer quellenbezogenen Lektüre, auch weitere eigene Forschungen anhand dieses neu zusammengestellten Quellencorpus zu tätigen. Es setzt sich mit der Erstellung von Editionen unterschiedlicher Quellentypen auseinander und versucht einen benutzerfreundlichen Hybriden zu schaffen, der die Vorteile eines edierten Textes mit denen einer historischen Analyse vereint.

Historische Perspektive

Es stellen sich eine Reihe miteinander verbundener Fragen, die bisher nicht umfassend bearbeitet worden sind und die im ersten Hauptteil der Arbeit behandelt werden sollen: Ab welchem Zeitpunkt lässt sich in den Quellen die Forderungen von Zinsen festmachen? Inwiefern unterscheiden sich die Zinssätze von privaten Bankiers und Tempelbanken? Welche Personengruppe nutze welche Kreditmöglichkeit und standen für alle Personen gleiche Kreditmöglichkeiten und Zinssätze zur Verfügung? Dabei ist es nicht nur von Bedeutung, wann der Zins sich veränderte oder reguliert wurde, sondern auch, wer in die Verzinsung eingriff. Historisch äußerst sich die Arbeit zu einem bisher wenig beachteten Bereich der Antiken Wirtschaftsgeschichte. Sie widmet sich einem aus sozialhistorischer Sicht bedeutsamen Thema und eröffnet auf diese Weise eine neue Sichtweise auf die gesellschaftlichen Strukturen im antiken Griechenland.

Editionswissenschaftliche Perspektive

Auf editionswissenschaftlichem Gebiet liefert das Dissertationsprojekt einen Beitrag zur Diskussion über die Probleme der Corpusbildung von „Dokumenten“ unterschiedlicher Materialität. Dabei wird der Frage nach geeigneten Auswahlkriterien der Texte (kopial überlieferte Urkunden, nicht-authentischen, fragmentarische Urkunden etc.), der Präsentation der Urkunden (Faksimiles, Transkription), sowie der Zusammenführung moderner Darstellungs- und Kommentierungspraktiken nachgegangen. Ein besonderer Akzent wird auf die Modellierbarkeit von Texten mit dem Ziel einer verbesserten Anschaulichkeit von Textstrukturen und Textgenese gelegt. Das auf Basis dieser Überlegungen entstehende Corpus bietet dem Leser weiterführend die Möglichkeit, die im historischen Teil der Arbeit behandelten Aspekte anhand ausgewählter Quellen nachzuvollziehen.

Biographie


  • 2009 - 2014 Studium Kombinatorischer Bachelor of Arts Geschichte, Germanistik und Archäologische Wissenschaften
  • 2014 - 2016 Studium Master of Arts Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal
  • 2015 - 2019 Studium Master of Arts Editions- und Dokumentwissenschaften an der Bergischen Universität Wuppertal
  • 2015 - 2016 Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Alte Geschichte
  • 2016 - 2018 Wissenschaftliche Hilfskraft im Graduiertenkolleg "Dokument - Text - Edition"
  • 2016 - 2018 Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Alte Geschichte der BU Wuppertal (Prof. Armin Eich). Projektmittelstelle im Rahmen des drittmittel-finanzierten (Fritz Thyssen Stiftung) Editionsprojektes „Die griechischen und lateinischen Inschriften des antiken Sagalassos“
  • 2017 - 2018 Stipendiatin der Graduiertenförderung der Bergischen Universität Wuppertal
  • Seit April 2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg „Dokument – Text – Edition“ an der Bergischen Universität Wuppertal
  • Wintersemester 2019/20: Lehrauftrag für die Arbeitseinheit Alte Geschichte im IPS (Integriertes Proseminar) an der Ruhr-Universität Bochum.
  • 2021 Promotion in Alter Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal
  • Seit Juli 2021 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Mentorenprogramm Geschichte

Publikationen

Monographien:
Wilhelm Dörpfeld: Meiner lieben Schwester Christine … Impressionen eines weitgereisten Archäologen. Edition und Kommentar, Hg. von Gianna Hedderich und Mira Weidhaas-Berghofer, Wuppertal 2021.

Aufsätze und Tagungsberichte:
(un)documented – Was bleibt vom Dokument in der Edition? Internationale Tagung an der Bergischen Universität Wuppertal, 18./19. Oktober 2018. In: editio 33 (2019), S. 169–172 [Tagungsbericht mit Anne Wilken].


Inschriften edieren und kommentieren. Tagung an der Bergischen Universität Wuppertal, 24./25. Januar 2020. In: editio 34 (2020), S. 230-234 [Tagungsbericht].


„Denn die Gelehrten sind dazu berufen, den wahren Frieden in Europa wiederherzustellen“. Dörpfelds Revisionsversuche zur Kriegsschuldfrage. In: Wilhelm Dörpfeld. Umstrittener Homerforscher und bedeutender Archäologe. Hg. von Armin Eich, Mira Weidhaas-Berghöfer, Wuppertal 2021, S. 107-127.

Vorträge


 

13.07.2018 „‚Denn die Gelehrten sind dazu berufen, den wahren Frieden in Europa wiederherzustellen.‘ Dörpfelds Dokumente zur Kriegsschuldfrage“ Workshop: Wilhelm Dörpfeld. Umstrittener Homerforscher und bedeutender Archäologe. Bergische Universität Wuppertal.

Weitere Infos über #UniWuppertal: